LASTRUPER BÜRGERVEREIN WILL DIE 200ER- Marke knacken
Die Einnahmen stimmen und auch die Mitgliederzahlen steigen Jahr für Jahr. "Bürger für Bürger" hat sich seit der Gründung zu einer festen sozialen Säule in Lastrup entwickelt.
Lastrup Wer an den Lastruper Verein "Bürger für Bürger" eine Spende überweist, muss sich um die Verwendung seines Geldes keine Sorgen machen. Von den rund 49.200 Euro, die der Verein im vergangenen Jahr ausgegeben hat, flossen etwa 47.700 Euro (97 Prozent) in konkrete Projekte. Mit Bürokratie wollen sich die Lastruper dagegen so wenig wie möglich aufhalten.
Während der Mitgliederversammlung legte Vorsitzender Rudi Brinkmann die Zahlen aus dem Jahr 2022 auf den Tisch. Die Gesamteinnahmen in Höhe von 53.523 Euro können sich sehen lassen. Den überwiegenden Anteil daran machten die Spenden aus (45.341 Euro). Mehr als 7000 Euro zahlten die 195 Mitglieder als Beiträge in die gut gefüllte Vereinskasse. Lange behalten wollten die Ehrenämtler das Geld aber nicht. Gefördert wurden zu einem erheblichen Teil Projekte für Senioren (24.456 Euro). Dazu gehörte die Anschaffung von zwei Fahrradrikschas, mit denen Ältere durch die Gemeinde kutschiert werden. Dafür konnte der Verein auf eine Spende der Kleebaumstiftung zurückgreifen. Immerhin noch 17.730 Euro widmete man anderen gemeinnützigen Zwecken wie der Unterstützung von Familien und Alleinerziehenden in Not. Sie reichte von der Übernahme der Strom- und Heizkosten über die Anschaffung einer Waschmaschine bis zur Leihe kleinerer Geldbeträge. Für Kinder und Jugendliche stand ein eigener Förderposten bereit. "Wir haben zum Beispiel in einem Fall die Kosten für den Mofa-Führerschein übernommen", berichtete Brinkmann. Der Verein hilft aber auch, wenn es Familien schwerfällt, das Schulmittagessen zu bezahlen oder die Messdienergemeinschaft ein Zeltlager organisiert.
Verein finanziert Sprachkurse für Geflüchtete
Mit ihren Aktivitäten haben sich die "Bürger für Bürger" in der Vergangenheit ein hohes Renommee erarbeitet, das sich auch in der Mitgliederentwicklung niederschlägt. 2014 mit 42 Aktiven gestartet, will der Verein in diesem Jahr die 200er-Marke knacken. Auch Firmen und andere Vereine und Verbände haben einen Mitgliedsausweis. "Wir möchten schnelle Hilfe vor Ort leisten und überall dort, wo es finanziell kneift, einspringen", erklärt Rudi Brinkmann das Konzept. So bezahlte "Bürger für Bürger" im vergangenen Jahr auch Sprachkurse für ukrainische Geflüchtete und sorgte dafür, dass in den Kitas Sprachförderungen stattfinden konnten. Bezuschusst wurde außerdem die Anschaffung eines rollstuhlgerechten Fahrzeugs für eine Lastruper Familie.
Nur auf Spenden warten wollen die Mitglieder allerdings nicht. Für die Menschen in Not, von denen es auch in Lastrup nicht wenige gibt, betreiben sie konsequente Lobbyarbeit und stellen den Verein immer wieder gern vor. Auf örtliches Wohlwollen können sie bei ihrer Arbeit setzen. So sammelte ein Lastruper Autohaus mit einer Oldtimer-Challenge Geld, auch die Oldendorfer Sternsinger gaben die eingenommenen Spenden an den Verein weiter.
In seinem Ausblick kündigte Rudi Brinkmann die Weiterführung der bisherigen Unterstützungsmaßnahmen an. Gefördert werden sollen Kinder mit persönlichen oder sprachlichen Defiziten sowie Menschen, die unverschuldet in Altersarmut geraten sind. Brinkmann hofft, dass die Spendenbereitschaft groß bleibt, wobei die Aktiven mit der Verteilung von Spendendosen nachhelfen.
Gewählt wurde auch: Neben Brinkmann führt August Lanfermann den Verein weiterhin als stellvertretender Vorsitzender. Christine Wienken bleibt Schriftführerin, während Monika Sommer neu in den Beirat einzog. Den Vorstand komplettiert Kassenprüferin Maria Meyer. Verabschiedet wurde Robert Luttikhuis. Der Pastoralreferent verlässt Lastrup und erhielt für seine 2-jährige Mitarbeit im Vorstand ein Präsent.
Bildunterschrift: Vorstand nahm Abschied (von links): Maria Meyer, Christine Wienken, Rudolf Brinkmann, August Lanfermann und Monika Sommer bedankten sich bei Robert Luttikhuis (2. von rechts). Foto: Brinkmann
Quelle: OM - 19. Juni 2023